[vc_empty_space height="470px"][vc_custom_heading text="Carlos - Traberwallach mit Hahnentritt" font_container="tag:h1|text_align:center" use_theme_fonts="yes"][vc_empty_space height="50px"]
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Als ich Carlos zum ersten Mal traf hatte er die 20 bereits überschritten. Er sah klapprig aus, war chronischer Koliker, verletzte sich dauernd und hatte einen stark ausgeprägten Hahnentritt. Seine Statur erinnerte eher an eine Milchkuh, als an ein Reitpferd.

Durch einen Hüfthöckerabriss in jungen Jahren war er aus dem Rennsport ausgemustert. Da er aber ein umgänglicher Typ war, hatte seine Besitzerin ihn als Freizeitpferd- vor allem zum Ausreiten gekauft. Leider hatte man sich damals wenig Gedanken darüber gemacht das Pferd vom Fahrpferd zum Reitpferd auszubilden. So trabte er Zeit seines Lebens entweder mit Volldampf durch die Gegend oder stolperte im Schritt über seine eigenen Beine.

Als Carlos zu uns kam habe ich die ersten Monate nur damit verbracht, ihm an der Longe einen anderen Schwerpunkt nahe zu bringen. Er lernte zu tragen – statt wie bisher zu schieben – und sich vom ersten Halswirbel bis hinein in den Schweif zu biegen, statt geradeaus davon zu laufen. Sein steifes Gangwerk war stark geprägt durch den Hahnentritt. In jeder Runde die er lief, erinnerte er an ein Fahrrad mit einer Acht im Rad.

Schon nach wenigen Wochen Kappzaumarbeit zeigten sich deutliche Veränderungen. Carlos begann mehr und mehr sich zu biegen, seine Schritte wurden länger und sein Grundtempo ruhiger. Der Hahnentritt verschwand durch zunehmende Losgelassenheit fast vollständig. Von Woche zu Woche sah das Pferd runder und harmonischer aus.

Bei der Arbeit aus dem Sattel halfen Seitengänge und Balanceübungen ihm dabei, das Reitergewicht auf der Hinterhand zu tragen. Das Pferd wurde deutlich leichter an der Hand und von Arbeitseinheit zu Arbeitseinheit aufmerksamer und konzentrierter.

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Heute ist Carlos mit seinen 27 Jahren das zweitälteste Pferd auf unserem Hof. Stolz und mit Ausstrahlung verrichtet er nach wie vor seine Arbeit. Er ist beweglich, kräftig und sieht heute deutlich jünger aus, als zum Zeitpunkt unseres ersten Treffens.

Durch Änderung der Haltungsbedingungen und der Fütterung verschwanden auch seine Koliken.

An dieser Stelle danke ich Alex für das in mich gesetzte Vertrauen die Erlaubnis Carlos Geschichte hier veröffentlichen zu dürfen.